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Christian Döring
(geboren 1967 in München) und Rolf Liese begannen 1989 mit dem Laser-Kopierer
zu arbeiten. Zuerst benutzten sie die damals üblichen Möglichkeiten
der Vorlagen- und Objekt- Abbildung bzw. Verfremdung und der Multiblatt-Vergrößerung.
Mit wachsendem
Verständnis für die speziellen Eigenschaften des Laser-Kopierers
versuchten Döring & Liese eine Verhaltensweise gegenüber
dem Gerät zu entwickeln, die die Möglichkeit der Farbevozierung
bzw. Ausblendung sowie die Bewegung des Scanners in unmittelbare künstlerische
Aktion umsetzte.
Im Oktober 1990 entstanden die ersten Arbeiten, in denen das Gerät
durch gezielten Einsatz verschiedener Materialien dazu gebracht wurde,
nicht abzubilden, sondern auf Gegenstände ungegenständlich zu
reagieren. Diese Reaktion auf geplante, nur im Prinzip, aber nicht präzise
wiederholbare Handlungen, kombiniert mit Manipulationen, die das Programm
des Kopierers ermöglichte, ergab farbige grafische Blätter,
wie sie durch keine andere Technik hervorgebracht werden können.
Das Kopiergerät wurde auf diese Weise zum Zeichengerät in der
Hand der Künstler.
Für die farbigen grafischen Ergebnisse prägten Döring &
Liese den Begriff Digitalogramm®. Durch den
Umstand, daß beim Entstehen eines Digitalogramms®
Farbe für Farbe im Einzelvorgang evoziert und aufgetragen wird, entsteht
eine Oberfläche, in etwa vergleichbar der Überlagerung von Schichten
beim Siebdruck, der sich für den Fachmann deutlich von der einer
kopierten Vorlage unterscheidet. Es ist daher nicht einmal möglich,
mit dem selben Gerät absolut identische Kopien der Digitalogramme®
herzustellen.
Seit Oktober 1989 sind ca. 1000 Blätter in ca. 80 Serien entstanden.
Eine Grundkonstellation ergibt den Prototyp, der dann variiert werden
kann. Die Zahl der Variationen ist beliebig, sie wird in einem Protokoll
festgehalten. Bisher sind zwischen 3 und 50 Variationen eines Prototyps
hergestellt worden. Dazu eine große Zahl von Einzelblättern.
Da die Entwicklung und Herstellung dieser Arbeiten von beiden Künstlern
gleichermaßen, genauer: in wechselseitiger Anregung betrieben wurde,
vertreten sie die Digitalogramme® gemeinsam
als Döring und Liese.
Der Begriff Digitalogramm® wurde am 2.12.92
unter der Nummer 2025644 vom Deutschen Patentamt geschützt.
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